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Time to say good bye

Die letzten Tage in Schweden

Alle haben fleißig Blaubeeren gepflückt
Alle haben fleißig Blaubeeren gepflückt

Nach unserer Autopanne fuhren wir nun also weiter in den Süden. Weiter Richtung Heimat und so langsam begannen wir zu realisieren, dass  unsere Zeit in Freiheit dem Ende entgegen ging. Die letzten tage nochmal richtig genießen, das war der Plan und der hat auch ziemlich gut geklappt. Nachdem wir einen Tag länger als geplant am Vänern verbrachten, ging es für uns in einer Fahrt zum Norra Kvill Nationalpark. Wir hatten diesen als Ziel ausgesucht, weil wir gehört hatten, dass dort viele Blaubeeren wachsen würden. Der Nationalpark Norra Kvill war für uns landschaftlich nicht mehr so unglaublich beeindruckend. Es ist ein kleines, naturbelassenes Waldgebiet, welches sich um zwei kleine Seen erstreckt. Sicher, die Unberührtheit der Natur und die Wildheit der Umgebung war beeindruckend, aber das war in den letzten Wochen schon fast zur Normalität geworden. Verrückt, oder?

Nichtsdestotrotz hat es uns dort sehr, sehr gut gefallen und auch die Hoffnung, dass wir einige Blaubeeren finden würden, hat sich bewahrheitet. Der komplette Nationalpark ist überwuchert mit Blaubeersträuchern und nachdem wir eine Weile vom Eingang weggewandert waren, fanden wir auch viele, viele Sträucher die noch nicht abgeerntet waren. So konnten wir innerhalb von drei Stunden fast drei Kilo Blaubeeren sammeln. Was wir damit gemacht haben? Das erfahrt ihr bald in unserem Rezepteteil hier im Blog! 

Die Kinder von Bullerbü
Die Kinder von Bullerbü

Danach hatten wir für den zweiten Tag ein weiteres großes Ziel. Seit Mio davon gehört hatte, dass wir in die Region fahren, in der die Kinder von Bullerbü gewohnt haben, wollte er unbedingt dorthin fahren. Und so begaben wir uns für einen Nachmittag in Welt von Astrid Lindgren und ließen die Magie des Ortes auf uns wirken. Die drei Höfe von Bullerbü befinden sich in Privatbesitz, man kann diese also nicht von innen besichtigen. Aber drumherum wurde etwas, zwar auch touristisch besuchtes, aber trotzdem liebevolles und behütetes geschaffen. Die Kinder konnten in einer der Scheunen im Heu spielen, toben und springen, es gab ein wunderschönes kleines Café, große Schaukeln und ein paar Hasen, welche, etwas versteckt, gestreichelt werden konnten. . Uns hat es auf Bullerbü sehr gut gefallen, die Kinder konnten die Atmosphäre der Höfe aufnehmen und haben von nun an ein Bild dazu, wenn wir wieder mal die Kinder aus Bullerbü lesen. Mio und Lasse waren beide restlos begeistert und haben den Nachmittag sehr genossen. 

Was für ein schöner Geburtstagsausflug
Was für ein schöner Geburtstagsausflug

Danach ging die wilde Fahrt weiter, nach einer kurzen Enttäuschung über den Übernachtungsplatz, der in Wirklichkeit lange nicht so schön war, wie wir bei unserer Recherche gedacht hatten. Also fuhren wir nochmal 200 Meter weiter, kamen an die „Bergstation“ eines Mini-Skigebietes und hatten eine grandiose Aussicht. Hier konnte man definitiv eine Nacht verbringen. Das taten wir auch und am nächsten Tag war dann ein ganz besonderer Tag: Nora hatte Geburtstag und ich hatte etwas besonderes geplant: Wir fuhren Draisine. Die Tour wurde nochmal zu etwas ganz Besonderem. Mit zwei abenteuerlichen, museumstauglichen Gefährten ging es über ein stillgelegtes småländisches Schmalspurnetz. Durch idyllische Wälder, vorbei an verlassenen Sommerhäusern und entlang einiger Seen führte uns unser Weg. 

Eine kleine Pause muss auch mal sein
Eine kleine Pause muss auch mal sein

Zusätzlich zu der grandiosen Landschaft hatten wir auch noch riesen Glück mit dem Wetter, dieser Tag wurde mit 23 Grad und Sonnenschein der wärmste und sommerlichste Tag unserer bisherigen Reise. Zumindest in Skandinavien... Ein Highlight der Tour war die Fahrt über eine Art Deich, welcher zwei Seen voneinander trennte, so dass wir rechts und links Wasser sahen. Außerdem entdeckten wir lauter wunderschöne Schmetterlinge, kleine Waldkröten, Ameisen und viele schöne Käfer. Nach knapp 1,5 Stunden hatten wir den Wendepunkt erreicht, an diesem machten wir eine längere Mittagspause, bevor es für uns wieder zurückging. Der Rückweg war überwiegend abschüssig und so ging es deutlich schneller und einfacher als auf der Hinfahrt. Am Ende waren wir 20 Kilometer mit der Draisine gefahren und an diesem Sonntag Mitte Juli, verwunderlicherweise, die einzigen, die diesen Spaß dort erlebten. Die nächsten Tage sind relativ schnell erzählt. Wir fuhren weiter Richtung Süden, suchten uns schöne Übernachtungsplätze und genossen die letzten Tage, die nun auch immer wärmer wurden, so dass wir sogar in den vielen Seen baden konnten. 

Ein Tag in Göteborg
Ein Tag in Göteborg

Außerdem waren wir zwei Tage auf einem Campingplatz, liehen uns dort ein Kanu aus und machten den angrenzenden Fluss unsicher. Für mich war das ein Highlight: Ich wollte vom ersten Tag an in Schweden gerne noch eine Kanutour unternehmen. Auch die Kinder waren begeistert am Paddeln, auch wenn sie das Boot öfter bremsten, als es zu beschleunigen. Am Ende der Tour wagte Mio noch einen wagemutigen Sprung ins kalte Wasser des Flusses. Mir wäre das zu kalt gewesen! ;-) 

Einen Tag lang schauten wir uns danach Göteborg an und ich traf mich mit einem bekannten der in Göteborg lebt, zum Laufen. Danach ging es weiter und an einem weiteren See im Süden Schwedens machten wir nochmals eine super nette Bekanntschaft mit einer deutschen Familie, die auch mit drei Kindern im Bus unterwegs war. Mio und Lasse waren begeistert über die neuen Freundinnen und wir tauschten Reiseerfahrungen aus.

Sonnenuntergang an der Dänischen Ostseeküste
Sonnenuntergang an der Dänischen Ostseeküste

Doch schon bald hatten wir unseren letzten Abend in Schweden vor uns. Diesen verbrachten wir am südlichsten Ende Schwedens an der Ostsee, bevor es dann am nächsten Tag über die Brücken weiter nach Dänemark ging. Hier erlebten wir dann unseren wirklich letzten Abend auf Reisen und wurden nach einem Gewitterschauer mit dem wohl spektakulärsten Sonnenuntergang der letzten vier Monate verabschiedet. Wir saßen an diesem Abend noch alle zusammen am Strand, aßen und tranken und ich erzählte die Reise nochmal in chronologischer Reihenfolge. Jedem fiel dabei immer wieder etwas ein, was wir noch erlebt hatten und so wurde es ein langer, wunderschöner Abend und erst als es schon total dunkel war, fielen wir alle ins Bett.

Der nächste Tag führte uns zur Fähre nach Rødby, mit welcher wir nach Fehmarn übersetzten und nach zwei Monaten zum ersten Mal wieder deutschen Boden betraten. Jetzt sind wir in Deutschland, fahren noch etwas durch Deutschland, besuchen ein paar Verwandte und müssen die letzten vier Monate noch etwas sacken lassen. In nicht allzu ferner Zukunft, planen wir noch ein Resumée unserer Reise. Was haben wir gelernt, wie fühlte es sich an unterwegs zu sein und wie fühlt es sich an wieder angekommen zu sein? Diese und noch mehr Fragen werden wir versuchen für uns und für euch zu beantworten.

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