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Sommer in Schweden

Auf geht's Richtung Süden

Der Traum von wunderschönen Stellplätzen
Der Traum von wunderschönen Stellplätzen

Nach unserer spannenden und schönen zeit mit Sinah, sollte es nun also weiter in den Süden gehen. Wie schon im letzten Artikel angedeutet, gesellten sich Fabian, Rike und ihre beiden Kinder wieder zu uns. Sie waren vor dem schlechten Wetter in Norwegen geflohen und hatten sich entschlossen uns nochmal ein kleines Stück zu begleiten. So waren wir also wieder mit 4xfrei unterwegs.

Die nächsten Tage waren nicht wirklich geplant und somit wurde es nochmal ziemlich spannend. Wir hatten alle den Anspruch schöne Übernachtungsplätze zu finden möglichst am Wasser und im allerbesten Fall mit Sandstrand. 

Zunächst führte uns unser Weg Richtung Gävle, wo wir das Eisenbahnmuseum besuchen wollten, welches uns empfohlen wurde. Auf dem Weg dorthin legten wir, vorläufig das letzte Mal, einen Stopp an der Ostsee ein. 

Was gibt es schöneres, als abends mit lieben Menschen ums Feuer zu sitzen?
Was gibt es schöneres, als abends mit lieben Menschen ums Feuer zu sitzen?

Der Platz war den lieben Menschen von 4xFrei schon vom Hinweg bekannt und nur über eine sehr holprige Schotterstraße zu erreichen (Zitat Fabian vorher: „Das ist ganz easy“; Nachher: „Das hatte ich nicht so schlimm in Erinnerung“). Dort verbrachten wir eine ruhige, regnerische Nacht. In diesem Moment war es uns natürlich nicht bewusst aber jetzt im Rückblick fällt uns auf: Das war unsere letzte regnerische Nacht für längere Zeit. Am nächsten Tag ging es dann weiter gen Eisenbahnmuseum, doch hier kam leider die große Ernüchterung: „Wegen Renovierungsarbeiten leider geschlossen“ Also hatten Nora und Rike drei enttäuschte Kinder und zwei enttäuschte Väter. Nach einem kurzen Brainstorming fuhren wir das erste Mal seit langem wieder einen Campingplatz an. Groß, dreckig und teuer...das waren die Attribute des Platzes. Also noch eine Enttäuschung an diesem Tag. Immerhin konnten wir hier die Wäsche waschen, duschen und unsere Wassertanks wieder auffüllen. Der Anspruch für den nächsten Tag war es dann also einen Platz zu finden, der auf jeden Fall für den Campingplatz entschädigt. Und das gelang uns auch. 

Oh wie lecker, Blaubeerpfannkuchen!
Oh wie lecker, Blaubeerpfannkuchen!

Wunderschön gelegen, an einem kleinen See in der Nähe von Hedesunda standen wir im Wald, fanden perfektes Feuerholz und hatten sogar Glück mit den Mücken. 

Auf einem kleinen Spaziergang an dem Platz fanden wir das erste mal reife Blaubeeren. Frisch gepflückt vom Blaubeerstrauch schmecken diese unglaublich gut. Da machten wir auch das erste mal Blaubeerpfannkuchen, die uns die nächsten Tage immer wieder begleiten sollten. Hier gefiel es uns auch so gut dass wir beschlossen zwei Nächte zu bleiben. Am Abend, saßen wir noch gemütlich am Lagerfeuer, als ein Wohnmobilfahrer vorbeikam, im dunkeln die Einfahrt falsch einschätzte und in den falschen Weg einbog. Dieser Weg bestand aus tiefem Sand, so dass sich das Wohnmobil innerhalb kürzester Zeit komplett festfuhr. Nach einer erfolglosen Rettungsaktion am Abend konnte Fabian das Wohnmobil am nächsten morgen souverän befreien. Für mich war es ziemlich lehrreich und ich weiß jetzt, was zu tun ist, sollten wir uns mal im Sand festfahren ;-) 

Kinderträume: ein riesigen Marschplatz zum toben
Kinderträume: ein riesigen Marschplatz zum toben

Von nun an führte uns unsere Reise weiter Richtung Süd-Westen, der nächste größere Stopp sollte mit dem Vändern der größte See Schwedens werden. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Halt im Färnebofjaerden. In diesem Naturschutzgebiet wollten wir ausgiebig wandern gehen. Aus der ausgiebigen Wanderung wurde dann allerdings eine 4km Tour, die wir so schnell wie möglich absolvierten Denn wir wurden verfolgt. Von kleinen fiesen Plagegeistern, die uns stochen und immer über uns herfielen wenn wir stehenblieben. Die Rede ist von Mücken, die die Wanderung ziemlich unangenehm machten. So verließen wir das Naturschutzgebiet doch lieber so schnell wie möglich und suchten uns einen Übernachtungsplatz an einem See. Der Platz war zwar ruhig aber nicht wirklich attraktiv, für die Kinder war es allerdings ein Traum. Der Platz bestand aus festem Schlick, großen Pfützen und viel Schlamm. Die Perfekte Mischung zum Buddeln und sich nass und dreckig machen. Nachdem sich die Kinder also ausgiebig im Schlamm gebadet hatten, zogen wir weiter wieder an einen namenlosen See in der Nähe von Lindesberg. 

Oh wie schön ist Schweden!
Oh wie schön ist Schweden!

Immer wieder waren und sind wir von der Vielzahl der Seen in Schweden beeindruckt. Das nächste Wasser ist nie weit und damit auch der nächste Stellplatz nicht. Und immer wieder stoßen wir auf die schon mal erwähnten Plumpsklos, Grillstellen und sogar super Feuerholz. An diesem Platz genossen wir mal wieder leckere Blaubeerpfannkuchen, badeten im See und konnten am späten Abend in der Dämmerung sogar einen Biber durchs Wasser schwimmen sehen.  

Der nächste Tag sollte der letzte komplett gemeinsame Tag mit Rike und Fabian werden, wir fuhren an den Vänern und die Geschichte der letzten Tage wiederholte sich. In diesem Stadium der Reise genossen wir diese „Eintönigkeit“ sehr und wir konnten nochmal merklich entschleunigen. Als sich unsere Wege dann trennen sollten wollte unser Waldemar plötzlich nicht mehr. Er sprang nicht mehr an und wir waren kurz in Panik. Als er auch nach erfolglosen Kickstartversuchen von Fabian nicht anspringen wollte blieb uns wohl oder übel nichts übrig, als den Abschleppwagen zu rufen. 

Nach dem missglückten Jumpstart ging's ab auf den Abschleppwagen
Nach dem missglückten Jumpstart ging's ab auf den Abschleppwagen

Wir verabschiedeten und also von Rike, Fabian und den Kindern und warteten auf den Abschleppdienst. Zum Glück war das Wetter wunderschön und wir hatten trotz allem richtige Urlaubslaune. Doch auch der Mechaniker brachte unseren Bus nicht mehr zum laufen und so blieb uns nichts anderes übrig als rückwärts auf dem Abschleppwagen nach Karlstadt zu fahren. Das war die nächste größere Stadt und war ca. 40 Minuten entfernt. Als wir bei der Werkstatt ankam hatte diese leider schon geschlossen. Also ging es für uns (von unserer Versicherung bezahlt) ins Hotel. Wir genossen die Nacht in einem richtigen Bett und konnten alle mal wieder duschen ;-) Am nächsten Morgen folgte dann die Diagnose des Mechanikers, die beruhigenderweise nur eine kaputte Batterie beinhaltete. So konnten wir schon am Nachmittag unsere Fahrt fortsetzen. Bis wir dann ca. eine Woche später wieder nach Deutschland kommen sollten, waren wir alleine unterwegs. Wir genossen es sehr, die letzte Zeit der Reise nochmal zu fünft zu erleben und nochmal so viele schöne Momente gemeinsam genießen konnten.

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